Bahn sperrt viele Strecken wegen Bauarbeiten

Veröffentlicht am 18.04.2023 in Landespolitik

Zahlreiche Bauarbeiten beeinträchtigen massiv den Zugverkehr in Baden-Württemberg. Für besonders hohe Verärgerung bei den Fahrgästen sorgt die kurzfristig angekündigte Vollsperrung der Bahnlinie von Bad Cannstadt bis Waiblingen ab dem 21. April. Sie ist notwendig, so die Bahn, um Kabel für die digitale Steuerung des Bahnknotens Stuttgart 21 zu verlegen. Üblicherweise werden Bauarbeiten am Gleis zwölf Monate im Voraus angekündigt, damit Ersatzfahrpläne und Ersatzverkehre geplant und organisiert werden können. Bei den Arbeiten im Raum Stuttgart betrug die Vorwarnzeit für Fahrgäste und Region wenig mehr als 40 Tage. Der Verkehrsausschuss des Landtags tritt deswegen am 19. April zu einer Sondersitzung zusammen, bei der Vertreter der Bahn Rede und Antwort stehen müssen, berichtet Hans-Peter Storz. Für massive Beeinträchtigungen sorgen nämlich nicht nur diese Bauarbeiten. Auch anderswo im Land sind Gleise gesperrt.

Von Singen aus wird Stuttgart ab Juni bis zum Jahresende faktisch nicht mehr mit der Bahn erreichbar sein. Grund ist der Bau eines zweiten Bahngleises südlich von Horb. Ab dem 3. Juni bis Anfang Dezember wird die Gäubahn unterbrochen und der Zugverkehr durch Busse ersetzt. Da auch nördlich Engen Sanierungsarbeiten stattfinden, steht fast die ganze Strecke nicht mehr den Fahrgästen zur Verfügung.

Hinzu kommen weitere Baumaßnahmen:

  • In den Sommerferien ist die S-Bahn-Stammstrecke in Stuttgart gesperrt.
  • Wegen Stuttgart 21 werden im November und Dezember die Strecken zwischen Vaihingen und Böblingen und von Rohr über den Flughafen nach Filderstadt unterbrochen.
  • Von Crailsheim verkehren seit März bis voraussichtlich Mitte Mai keine Züge nach Stuttgart.

In Richtung Osten und in Richtung Süden wird Stuttgart also massiv angehängt. Mittlerweile hat die Bahn angekündigt, Dauerkarteninhabern den Preis eines Deutschlandtickets, also 49 Euro, als Entschädigung zu bezahlen. Mit einiger Verzögerung sind ab April für den Stuttgarter Raum die Ersatzfahrpläne organisiert. Noch vollkommen offen ist dagegen, wie die Bahn mit den Unterbrechnungen im Herbst  und Winter umgehen wird. Angesichts des Umfangs der Bauarbeiten und der Beeinträchtigungen für den Bahnverkehr, fordert die SPD im Landtag, einen Sonderbeauftragten des Landes einzusetzen. Schließlich bezahlt das Land Baden-Württemberg einen Großteil der Zugverkehre, die wegen der Bauarbeiten nicht oder nur eingeschränkt fahren.

 

Homepage Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter für Singen, Hegau, Stockach