Zehn Jahre lang war Reinhard Zedler Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Konstanz, sein ganzes Berufsleben hat der Sozialarbeiter in dem Sozialverband verbracht: Wie kaum ein anderer hatte Zedler die Sozialpolitik im Landkreis Konstanz beeinflusst und gestaltet. Mit einer großen Feier hat die Arbeiterwohlfahrt Reinhard Zedler in den Ruhestand verabschiedet.
Hans-Peter Storz bedankte sich für Zedlers umfassendes Engagement mit einem musikalischem Grußwort und einem persönlichen Geschenk, einem Notizbuch mit einem Einband aus Vinyl, der aus einer alten Schallplatte hergestellt wurde.
Soziale Arbeit greift soziale Probleme in unserer Gesellschaft auf, benennt Spaltungen und Notlagen und kümmert sich darum, die Ursachen der Nöte zu bekämpfen. Daraus ergibt sich für einen Sozialverband wie die Arbeiterwohlfahrt eine Doppelrolle. Einerseits ist die AWO als Wohlfahrtsverband ein vorwiegend öffentlich finanzierter Leistungsanbieter. Andererseits vertritt die AWO die Interessen armer und ausgegrenzter Menschen. Die AWO muss die Stimme der Benachteiligten sein, die selbst nicht laut und vernehmbar ihre Interessen äußern können. Das ist unbequem und damit schafft man sich nicht nur Freunde.
Beide Aufgabenbereiche stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander. Wie anderswo auch müssen beim Sozialunternehmen AWO die Zahlen stimmen. Das erfordert schon alleine die Verantwortung gegenüber den Hilfesuchenden und den Beschäftigten. Unsere Gesellschaft ändert sich ständig. Deswegen reicht es für einen Träger der Wohlfahrtspflege nicht aus, wenn nur die Zahlen stimmen. Als Anbieter sozialer Dienste muss die AWO Notlagen erkennen, stets neue Angebote entwickeln und vor allem, Menschen helfen, sich selbst zu helfen. Das erfordert nicht nur hohe Sozialkompetenz, es ist harte Arbeit, soziale Arbeit.
Diesen zahlreichen Aufgaben hat sich Reinhard Zedler mit großem Elan und sprühend vor Ideen gewidmet. Damit hat er die Arbeiterwohlfahrt geprägt und gemeinsam mit allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen zum wichtigen Bestandteil des sozialen Netzes in unserer Region gemacht und ausgebaut.
Seiner Nachfolgerin Regina Brütsch, mit der Hans-Peter Storz gemeinsam im Gemeinderat der Stadt Singen sitzt, wünscht der Landtagsabgeorndete viel Erfolg.